Besprochen in unserem MM Projekt
Bibergeil - Biberhormon bzw. Castoreum, ist in zwei großen, gefalteten Drüsen enthalten, das beim Männchen auf der Vorhaut sitzt und beim Weibchen in der Vagina. Außer einem 15-50%igen Anteil einer harzartigen Substanz enthält Castoreum auch geringe Mengen an Cholesterin, Salicin [und Derivate] sowie Benzoesäure. Es wir in der Parfumindustrie als Fixierstoff verwendet. Die viskose Substanz sollte nicht mit Castoröl verwechselt werden, einem fetten Öl, das aus den gepreßten Samen von Ricinus communis, einer tropischen afrikanischen Pflanze der Euphorbiaceengewächse gewonnen wird. Dieses Öl wird als Abführmittel und Schmieröl verwendet.
Die Menge an Salicin, Salicylsäuren und Benzoesäuren in Castoreum stammt wahrscheinlich aus der Hauptnahrung des Bibers: der Rinde von Weiden, Pappeln, Birken und Eschen. Es ist nicht bekannt, ob dies im Arzneimittelbild eine Rolle spielt.
Wenn es an der Luft trocknet, wird das flüssige Sekret zu einer salbenartigen und dann harzigen bräunlichroten oder bräunlichschwarzen Masse. Es hat einen penetranten Geruch, der an Baldrian erinnert, und einen scharfen und bitteren Geschmack. In Ethylalkohol aufgelöst besitzt das Sekret einen so kräftigen und durchdringenden Geruch, dass es als Mixtur mit anderen Duftstoffen in jedem Verhältnis, das höher ist als 1 zu 40 die anderen völlig überdeckt. Die Substanz enthält Bestandteile, die denen von Ambra grisea stark ähneln.
Geprüft von Caspari [sibirischer Biber] und Nenning [österreichischer Biber].