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Pseudokrupp, Pertussis und Epiglottitis differenzieren

in Fragen und Antworten Heilpraktiker Themen 17.10.2018 12:11
von Eva Schmid • 15 Beiträge | 122 Punkte

Pseudokrupp tritt vorwiegend bei kleinen Kindern auf. Charakterisiert ist der Husten durch seinen trockenen, bellenden Charakter, oftmals begleitet durch einen inspiratorischen Stridor.

In diesem YouTube-Video hört ihr zu Beginn den Husten, "spult" dann etwas weiter, so könnt ihr deutlich einen inspiratorischen Stridor hören.

[Video] https://www.youtube.com/watch?v=Qbn1Zw5CTbA[/Video]

Der "echte Krupp" wird durch die Kehlkopfdiphtherie ausgelöst. Dies kommt bei uns heutzutage allerdings sehr selten vor. Der Begriff Pseudokrupp (unechter Krupp) bezieht sich auf die gleiche Symptomatik, jedoch mit einem anderen Erregerspektrum. Meistens handelt es sich hierbei um Viren, vor allem Parainfluenzaviren, RS-Viren oder auch Influenza. Auch bei Masern kann der Husten auftreten. Bei den gängigen Erregern ist nur leichtes Fieber vorhanden, das Schlucken ist im Gegensatz zur Epiglottitis nicht behindert. Die Stimme ist rau und heiser, evtl. bekommt das Kind keinen Ton mehr raus.
Pseudokrupp tritt vermehrt bei Jungs (8,4%) auf, da die Atemwege kleiner sind. Mädchen sind nur halb so häufig betroffen (4,6%). Das Risiko steigt auch bei dicken Kindern, durch Passivrauchen oder Luftverschmutzung. Bei Atemnot besteht Erstickungsgefahr. Wichtig ist es Ruhe zu bewahren und für feucht-kühle Luft zu sorgen. Das Kind sollte in eine aufrechte Haltung gebracht werden. Bitte bei kleinen Kindern keine ätherischen Öle verwenden, da diese die Symptomatik noch verstärken können. Entwickelt sich eine Zyanose oder besteht Atemnot, ist dies ein Notfall.

Pertussis tritt heutzutage nicht nur bei Kindern, sondern auch zunehmend bei Erwachsenen auf. Man unterscheidet die Stadien catarrhale (hier noch trockener Husten), convulsivum (das klassische Keuchhustenstadium mit stakkatoartigen Hustenattacken) und decrementi (alles wird besser).
Zusätzlich zu den stakkatoartigen Hustenattacken tritt ein inspiratorischer Stridor auf. Nach dem Anfall hört man eine Reprise, eine Art Juchzen. Im Anschluss kann es zu Erbrechen von glasigem Schleim kommen. Sehr gefährlich ist Keuchhusten für Babies, da es hier gehäuft zu Apnoe kommt, evtl. husten sie auch gar nicht. Es besteht eine besondere Gefährdung, da kein Nestschutz besteht.

So hört sich Pertussis an:
[Video] https://www.youtube.com/watch?v=wuvn-vp5InEe[/Video]

Die Epiglottitis ist ein lebensbedrohliches Krankheitsbild bei kleinen Kindern (Notfall). Die Symptomatik entwickelt sich schnell, das Befinden verschlechtert sich rasant. Meist wird die Erkrankung über den Haemophilus influenzae Typ B ausgelöst. es besteht hohes Fieber, das Schlucken ist behindert, die Sprache wird kloßig (ähnlich dem Zustand, wenn man eine heiße Kartoffel im Mund hat) und es entwickelt sich ein Hypersalivation, d.h., der Speichel fließt aus dem Mund.

Auch hierzu ein Video: [Video] https://www.youtube.com/watch?v=8jkuYuF9tP8[/Video]


Text ECS e-Vidia 2018


Eva C. Schmid
Heilpraktikerin

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