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Prüfungsprotokoll Hannover Mai 2019 und Feedback zu e-Vidia

in Online Lernen - Funktioniert das wirklich? 06.05.2019 15:53
von HP Annette • 1.073 Beiträge | 2365 Punkte

Das ist eine Mail von Felix Kremer, der gerade seine Prüfung bestanden hat und Eva und ich danken ihm ganz herzlich dafür!

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Prüfungsprotokoll Hannover, Mai 2019
Prüfungsdauer ca. 60 Minuten
Die Vorbereitung bei E-vidia ist das Beste, was einem als HP-Anwärter passieren kann! Eva Schmid und Annette Di Fausto machen das scheinbar Unmögliche mög-lich.
In meinem Fall „unmöglich“, weil ich bei einer bekannten Fernschule autodidaktisch bis zur Schriftlichen gelernt hatte und dort nicht annähernd auf die Realität einer schriftlichen, geschweige denn mündlichen Überprüfung vorbereitet worden war. Bei der Fernschule waren für eine 20-monatige Kurszeit 3x30 Minuten telefonischer Kontakt zur Fernlehrerin eingeplant. Die Lernhefte waren nicht auf dem neuesten Stand der Forschung und didaktisch nicht gut aufbereitet.
Für alle, die je dieses Protokoll lesen werden: Ihr müsst euch zunächst durch eine Lobeshymne an Eva Schmid arbeiten. Annette, deine treuen Dienste im Hinter-grund seien hier auch dankend erwähnt, mein Hauptkontakt bei E-Vidia war jedoch Eva, da sie durch den Intensivkurs und die Lerngruppen leitet.
Diese Power-Frau ist durch und durch bei dir und will, dass du bestehst. Nicht wegen Quoten! (Na klar, Penunzen müssen natürlich verdient werden und ein verdienter, guter Ruf hilft dabei.)
Bei Eva merkt man einfach, dass es hier um dich als Menschen geht.
Ja, es geht voll zur Sache - zack zack – jede Kursminute wird effizient genutzt, und jeder muss seine Hausaufgaben machen. Aber Eva hat ein Vielfaches der Haus-aufgaben vorher schon selbst gemacht während sie 2-händig mit 5 Bällen jongliert. Sie stimmt tiefsinnig schmunzelnd zu: „Ja, das ist viel, aber machbar!“
Und Eva gibt dir das Gefühl, dass du das auch schaffst.
Die sonst möglicherweise mühselige Lernerei wird mit Eva zum großen Spaß und Abenteuer.
Eva ist mit Leib und Seele Heilpraktikerin und Lehrerin in einer Qualität, die einem heute nur noch selten begegnet.
„¡Fuera de liga!“ – Sagte ein kubanischer Freund von mir in solchen Fällen. Jen-seits der 1. Liga.
Es gibt manche gute Schulen - und E-Vidia hat noch ein „PLUS“.
Wir nannten es liebevoll „das Krönchen“. Eva gibt dieses Krönchen auch ohne Zu-rückhaltung weiter. Ihr ist es wichtig, dass wir dieses Krönchen irgendwann zur Überprüfung selbst tragen, so dass es gar nicht mehr darum geht, es überhaupt zu schaffen, sondern mit diesem gewissen „E-Vidia-PLUS“ zu bestehen.
Damit meine ich nicht Perfektion.
Es ist eine Mischung aus fundiertem medizinischen Wissen höchsten Standards gepaart mit einer lebensfrohen Echtheit, die ihresgleichen sucht.
Eva ist einfach da, so wie sie ist (mit einem Gedächtnisspeicher für Details bis zum Mond und zurück): wach, offen, frech, witzig.
Durch den Dschungel von Blutwerten und Notfällen, IgGs und IgAs, durch meter-weise Darm und jegliche Hirnwindung... und mitten ins Herz führt Eva, so dass man sich nicht verirrt oder gar verzweifelt. Ihre Hand ist allzeit greifbar in der Nähe, weist den Weg und hilft, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden.
Na klar, Momente von Überforderung oder Prüfungspanik kommen wohl bei jedem von uns auf, aber das holt einen bei E-Vidia nicht von den Füßen: Eva achtet da-rauf, ist zur Stelle und hilft zurück auf Spur.
Neben der tip-top fachlichen Wissensvermittlung ist auch Rhetorik, Lernstrategie und so viel mehr Menschliches Teil der Ausbildung.
Mir kam es vor, wie mit jemandem aus einer anderen Zeit zu lernen, mit jemand würdevollem, der sich den Menschen aus einer innig empfundenen Nächstenliebe heraus verpflichtet fühlt. Jemand, auf den Verlass ist, der da ist und dich sieht.

Also gut.
Zunächst nur die Prüfungs-Fragen, weiter unten dann das komplette Protokoll.
Prüfungskommission:
• 2 Heilpraktikerinnen,
• 1 Ärztin (MDK Niedersachsen)
• 1 Amtsarzt (Lungenarzt)
• 1 Prüfungsvorsitzender

Prüfungsvorsitzender:
• Warum wollen Sie diese Überprüfung denn machen?
Arzt:
• Fallbeispiel:
Mann, 69 Jahre, kommt wegen Bauchschmerzen und Übelkeit, Eltern sind beide an Magenkrebs gestorben. Er selbst hatte als Kind wiederkehrende Magengeschwüre, aber dann sein Leben lang keine Probleme mehr damit. Er hatte auch mal Nierensteine als junger Erwachsener, aber auch da hat er jetzt keine Probleme mehr. Er hat eine Leukozytose.
• Was ist eine Leukozytose?
• Wie hoch wäre da so in etwa der Wert bei einem Mann in dem Alter?
• Welche Einheit?
Es sind 20.000.
• Was machen Sie mit dem Mann, woran denken Sie differenzialdiagnostisch?
• Was ist denn eine Nebenschilddrüsenüberfunktion und wie ist der Pathome-chanismus?
• Er gibt noch eine ganze Reihe von Blutwerten, immer nur die Zahlen, ich muss selbst rechnen, ob die Werte aus der Reihe fallen und in welche Rich-tung.
• Was sind Retikulozyten?
• Es ist die CLL und kann man da jetzt was machen?

• Neuer Fall:
Frau, 22, kommt wegen Halsschmerzen. Geschwollene Lymphknoten. Tem-peratur 39,6°C – ist das Fieber? Die Milz ist auch geschwollen und im Hals ist es rot.
• Sagt ihnen „Kissing disease“ etwas?
• Die junge Frau ist begeisterte Handballspielerin und in 2 Tagen haben sie ein wichtiges Spiel. Wenn ich mich jetzt schone, kann ich da mitmachen? Die Mannschaft braucht mich wirklich.
• Wie tastet man die Milz?
HP Frau G:
• Fallbeispiel:
Mutter kommt mit 4-jähriger Tochter, die so (Foto, Impetigo Contagiosa) aus-sieht, Mutter aufgelöst, ist meine Tochter schwer krank? Bleibt das jetzt so?

Nächster Fall:
Frau, 36, kommt aus dem Ägypten-Urlaub, hat jetzt Kopfschmerzen, Übelkeit und ihr ist allgemein unwohl. Legen Sie los!
• Es ist die Malaria, was ist das, was hat man da im Blut?
• Was ist ein Ikterus?
• Unterschiedliche Formen von Ikterus?

• Nächster Fall:
Tochter kommt mit ihrer 70-jährigen Mutter zu Ihnen in die Praxis, Mutter sei seit 2 Monaten zurückgezogen und wirke so unbeteiligt und traurig, sie sei sonst immer so interessiert und lebensfroh gewesen. Sie habe auch etwas zugenommen in der Zeit. Was kann das sein?
• Die Mutter sieht auch so vernachlässigt aus, die Haare so fisselig... Was kann denn eine Frau in dem Alter noch haben?
• Hypothyreose: Was ist das und was passiert da? Was hat man da noch für Symptome?
Frau H, HP:
• Ich komme noch mal zurück auf Demenz. Welche Haupt-Formen kennen Sie?
• Aber jetzt will ich noch auf den Fall von eben zurückkommen: Hypothyreose. Was haben Sie da für einen Blutdruck/Puls?
• Diese Patientin sitzt jetzt plötzlich so vor Ihnen (macht einen feinschlägigen Tremor mit der Hand vor) und hat einen Puls von 90. Was ist da passiert?
• Welche Schilddrüsenhormone gibt man als Medikament?

• Nächstes Fallbeispiel:
Frau kommt mit 16-jähriger Tochter, sie sitzt teilnahmslos und zusammenge-sunken im Hintergrund, offensichtlich nicht gerne mitgekommen, wie Ju-gendliche nun mal so sind, sie sieht ansonsten körperlich normal aus, die Mutter hat sie hergebracht, weil die Tochter gestern solche Magenschmerzen hatte und sich mehrmals übergeben hat. Sie wollte das jetzt abklären.
• Fall für Sie, was tun sie?
• Nachdem die Mutter rausgeschickt wurde, entspannt sich die Tochter etwas und öffnet sich Ihnen: Sie habe gestern eine Krise gehabt, sei verzweifelt gewesen und habe dann halt eine Packung Kopfschmerztabletten von ihrer Mutter gegessen, die Mutter leide unter Migräne. Die Tochter kennt den Na-men der Tabletten nicht, aber versichert, dass heute alles wieder gut sei und Sie sich auf KEINEN Fall Sorgen um sie machen sollen.
• Was tun sie jetzt?
Nein, die Tochter weiß das Mittel wirklich nicht.
• Mutter wird auf meine Bitte wieder reingeholt.
• Es stellt sich raus, dass es Paracetamol gewesen ist.
• 500mg.
• Warum 112?
• Was weiß man von Paracetamol?
• Was für ein verschreibungspflichtiges Mittel gibt die Schulmedizin bei Leber-vergiftung?
• Und welches nicht-verschreibungspflichtige Mittel könnten Sie schon mal geben zur Entgiftung? Das haben viele als Hausmittel da.

• Nächster Fall:
22-jährige Frau kommt zu Ihnen, Studentin, sie hat einen Leistungsknick seit 2 Wochen, sie hat Magenschmerzen, Kopfschmerzen, sie möchte das jetzt abklären, sie kann nämlich nicht mehr so Sport machen wie sonst. Darüber ist sie sehr unzufrieden mit sich.
• „Vor 4 Wochen hatte ich die letzte Regelblutung. Hilfe! Kann man testen, ob ich schwanger bin?“
• „WIE DENN?“
• Der Test ist positiv. Was machen Sie jetzt?
Ob ich sie denn trotzdem behandeln dürfe.
• Dieselbe Frau kommt in der 22. Schwangerschafts-Woche wieder zu Ihnen und freut sich jetzt auf das Kind, klagt aber über Kopfschmerzen.
• 160/90, Puls 70
• Was könnten Sie noch prüfen?
Harn-Stick ist knatschgrün, was machen sie jetzt?
• Was macht die Schulmedizin?
Ärztin:
• Zu Ihnen kommt eine Frau, 54 Jahre, Mamma-Ca-Diagnose, schulmedizi-nisch muss alles gemacht werden, das ist auch schon losgegangen: Chemo, Bestrahlung, Mastektomie, sie völlig aufgelöst: „Was ist jetzt mit meinen HAAREN? Verliere ich die? Auf jeden Fall oder vielleicht nicht? Was gibt es für Alternativen?“
• „Welche Haare fallen denn aus, wirklich alle?“
• „Und kann man das nicht verhindern?“
• „Und wann fallen die aus? Hab ich noch Zeit, mir eine Echthaarperücke ma-chen zu lassen?“
• „Aha, und kann ich das nicht hinauszögern? Was für Methoden gibt es denn da?“
• Sie, wieder die aufgelöste Patientin mimend: „Ja, aber DIE HAARE! Fallen die alle aus? Auch unter den Achseln und die Schamhaare?“

• Nächster Fall: Kommt eine Mutter mit ihrer 2,5-jährigen Tochter zu Ihnen, weil sie in der Nacht etwas gefiebert hätte und ganz laut geschrien, die Tochter sähe verquollen und verheult aus und fasst sich immer so hier hin (Ärztin fasst sich an die Wange auf Höhe der Ohrspeicheldrüse). In den Tagen da-vor habe sie auch schon mal Fieber gehabt, sich bei ihren Geschwistern an-gesteckt, sei aber nicht schlimm gewesen, das Fieber sei nach ein paar Ta-gen runtergegangen und jetzt aber in der Nacht wiedergekommen.
• Was haben sie denn noch nicht untersucht, eins haben sie noch gar nicht untersucht? Ärztin drückt sich beiläufig auf den Tragus.
• Schon wenn Sie sich dem Ohr nähern, zuckt die Kleine zusammen, Berüh-rung der Ohrmuschel tue sofort weh und Sie sehen gelben Eiter hinter ei-nem sehr stark nach außen vorgewölbten Trommelfell.
• Welches Hausmittel gibt es bei Otitis Media?

• Noch ein kleiner Fall: Frau kommt mit ihrem Mann in die Praxis, er Ende 50, hat seit einiger Zeit Schmerzen im linken Unterbauch.
• (auf Nachfrage:) kolikartige Schmerzen, schon länger Schwierigkeiten mit der Verdauung, jetzt eher wie Durchfall.
• Was ist das? Sie zeit mir ein Bild mit 3 schematisch gezeichneten Darmwän-den:
• Erklären Sie den Aufbau der Darmwand.

Und hier das vollständige Protokoll:
Vorsitzender bedankt sich, dass ich gekommen bin und dass ich mich auf den Weg gemacht habe, mich überprüfen zu lassen, entschuldigt sich dafür, dass die Prü-fung mit fast einer Stunde Verspätung anfängt (18 statt 17 Uhr) und fragt:
Warum wollen Sie diese Überprüfung denn machen?
(Ich lerne für mein Leben gerne weiter, und so wie irgendwann nach dem Heilpä-dagogik-Studium der HP-Psych anstand, war HP der nächste Schritt. Ich arbeite schon seit 2011 als HP-Psych und seit wir mit der Praxis in unser kleines Dorf ge-zogen sind, kommen ständig Menschen, die von diesem und jenem gehört haben, es gäbe einen neuen HP im Dorf. Die kommen dann mit allen möglichen Be-schwerden, und ich muss sie dann immer zunächst zum Arzt weiterschicken. Trotz aller Erklärung kommt die Unterscheidung HP/HP-Psych nicht richtig an. Also war die HP-Überprüfung deutlich an der Zeit.)
Verständnisvolles Nicken allerseits. Wohlwollendes Schmunzeln.
Amtsarzt:
„Sind die Bereit zur Überprüfung?“
(Ja.)
stellt das Tonband an und beginnt:
Fallbeispiel:
Mann, 69 Jahre, kommt wegen Bauchschmerzen und Übelkeit, Eltern sind beide an Magenkrebs gestorben. Er selbst hatte als Kind wiederkehrende Magengeschwüre, aber dann sein Leben lang keine Probleme mehr damit. Er hatte auch mal Nieren-steine als junger Erwachsener, aber auch da hat er jetzt keine Probleme mehr. Er hat eine Leukozytose.
Was ist eine Leukozytose?
(erhöhte Leukozytenzahl im Blut)
Wie hoch wäre da so in etwa der Wert bei einem Mann in dem Alter?
(größer 10.000)
Welche Einheit?
(pro mikroliter)
Es sind 20.000.
Was machen Sie mit dem Mann, woran denken Sie differenzialdiagnostisch?
(Auf Notfall geprüft, Amtsarzt macht schnell deutlich, ist kein Notfall. Ich spreche aus, dass mir eine Leukämie im Kopf herumgeistert, aber bei Magen und Niere den-ke ich z.B. noch an die Hyperparathyre-Hyperparati—ty—ach ich sags einfach auf deutsch (Tipp von Eva, einfach deutsche Begriffe sagen, wenn man nicht weiter weiß: eine Nebenschilddrüsenüberfunktion.)
alle schmunzeln
(Darf ich noch einen Blutwert erfragen?)
Arzt lächelt anerkennend, dass sich jemand freiwillig an Blutwerte wagt und bejaht mit neugierigem Blick.
(Ist der CA-Wert größer als 2,6?)
Welche Maßeinheit?
(stotter stotter, mg/l)
Er zieht die Augenbraue hoch: mg???????
(äähhh mmol/l)
aha. Ja. Lacht.
(Zur Erklärung: ich hatte immer wieder gehört und gelesen, dass man die speziellen Blutwerte jenseits des kleinen Blutbildes – also Elektrolyte etc. – nicht auswendig wissen müsste. Aber Eva hatte uns geschult, dass man deswegen zwar nicht durchfällt, aber gelernte Details für die Prüfung hilfreich sind, weil die Ärzte, die 7 Jahre und länger studiert haben, sehen, dass man verantwortungsbewusst an die-se Prüfung rangeht. Ich hatte mich ein paar Tage vor der Prüfung hingesetzt und die kompletten Blutwerte auswendig gelernt. Dank einer Liste von Eva mit gerunde-ten Werten war das nur ein paar Stündchen Arbeit gewesen.
Hier war für mich der entscheidende Punkt der Prüfung: der Amtsarzt hatte gemerkt, dass ich nicht nur das Nötigste gelernt hatte. Von da an schien er richtig Spaß an der Prüfung zu haben.)
Was ist denn eine Nebenschilddrüsenüberfunktion und wie ist der Pathomecha-nismus?
(erklärt)
Ca ist aber nicht erhöht. Und die Niere ist ja auch jetzt nicht das, weswegen er kommt.
Er gibt mir noch eine ganze Reihe von Blutwerten, immer nur die Zahlen, ich muss selbst rechnen, ob die Werte aus der Reihe fallen und in welche Richtung.
(Erys hoch, Retikulozyten hoch, Hämatokrit 55% und noch alles mögliche, an das ich mich nicht mehr erinnere.)
Was sind Retikulozyten?
(erklärt)
- und „eben die LEUKOZYTEN SO ERHÖHT“ (guckt mir dabei tief in die Augen)
(Ich tendiere immer noch Richtung Leukämie und zwar CLL, würde auch zum Alter passen und zum Geschlecht. Ich würde gerne noch ein paar Fragen stellen, um die Verdachtsdiagnose zu erhärten.)
gerne
(Hat er geschwollene Tränen- und Speicheldrüsen?)
Nein, hat er nicht, worauf wollen Sie hinaus?
(Mikulicz-Syndrom)
Augenbrau-hochzieh.
Nein. Hat er nicht.
(Hat er hier und da mal einen Fußpilz oder ein juckendes Ekzem?)
Nein. Und er kommt ja wegen seines Magens. Also gut, Sie haben richtig vermutet.
Es ist die CLL und kann man da jetzt was machen?
(Behandlung CLL erklärt, Prognose etc.)

Neuer Fall:
Frau, 22, kommt wegen Halsschmerzen. Geschwollene Lymphknoten. Temperatur 39,6°C – ist das Fieber?
(Ja, Fieber beginnt bei 38,5°C.)
Die Milz ist auch geschwollen und im Hals ist es rot.
(Kleine DD gemacht, Notfallfragen gestellt, war kein Notfall, ich hing noch so bei den Leukämien und überlegte krampfhaft, welche Form das jetzt sein könnte...)
Sagt ihnen „Kissing disease“ etwas?
(Gott – na klar!)
unterbrechend: Ich will nichts weiter dazu wissen, aber die junge Frau ist begeister-te Handballspielerin und in 2 Tagen haben sie ein wichtiges Spiel. Wenn ich mich jetzt schone, kann ich da mitmachen? Die Mannschaft braucht mich wirklich.
(AUF GAR KEINEN FALL. Gefahr Milzruptur!)
Wie tastet man die Milz?
(Die Milz ist normalerweise nicht tastbar, liegt zwischen 9.-11. Rippe auf der linken Körperseite, die Palpation geht so: *vorgemacht*
Wenn man auf diese Weise die Milz ertasten kann, ist sie vergrößert.)
Arzt nickt: „Das wars von mir.“
HP Frau G:
Schiebt mir ein Foto, wie aus einem Familienalbum, zu.
Fallbeispiel:
Mutter kommt mit 4-jähriger Tochter, die so (Foto) aussieht, Mutter aufgelöst, ist mei-ne Tochter schwer krank? Bleibt das jetzt so?
(Foto beschrieben: um den Mund und im Gesicht sieht man rote Papeln mit serös gefüllten Bläschen in der Mitte, an manchen Stellen scheinen diese Bläschen ge-platzt zu sein, treten zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Stadien auf und heilen an einer Stelle honiggelb-verkrustend ab.
Kurze DD, ich frage, ob sie die Stellen auch an Füßen und Händen hat (Hand-Fuß-Mund-Krankheit) oder ob diese Flecken am ganzen Körper sind (Windpocken)? HP verneint alles. Dann ist es wohl die Borkenflechte – und dann konnte ich alles Wichtige über die Borkenflechte runterbeten inkl. IFSG mit entsprechenden Para-graphen (§34). Die wichtigen Krankheiten waren wir nach dem EVA-Prinzip auch in der Lerngruppe so oft durchgegangen, dass ich mich zurücklehnen und während meines 1-minütigen Vortrags auch entspannten Blickkontakt mit allen anderen Prü-fern machen konnte, dann abschließend: „Ich habe zwar Behandlungsverbot und ihre Tochter muss zur Antibiose-Therapie zügig zum Arzt, aber ich kann sie insoweit beruhigen, dass es eine heilbare Krankheit ist, die gewöhnlich ohne Narbenbil-dung wieder abheilt.“
Frage an Frau G: Darf ich das Foto jetzt behalten? Als Andenken an die Prüfung?)
Alle lachen. „Nein, das ist meine Tochter (vor langer Zeit aufgenommen).“
Frau G. hat schon Enkel, stellte sich später raus.

Nächster Fall:
Frau, 36, kommt aus dem Ägypten-Urlaub, hat jetzt Kopfschmerzen, Übelkeit und ihr ist allgemein unwohl. Legen Sie los!
(Start wie üblich. Möglichen Notfall abgefragt. Ist keiner. Eva hatte mich speziell auf Hannover vorbereitet, in Hannover wollen sie keine langen DDs, also bin ich schnell auf Verdachtsdiagnose gegangen. Didaktisch hab ich mich auch an Evas Rat gehalten und nicht sofort die Diagnose verraten, sondern entscheidende Anamnese-Fragen gestellt, so dass die Prüfer erkennen konnten, dass ich Leit-symptome abfragte. Den Prüfern schien das zu gefallen. Ich also: Ist der Urlaub 1-4 Wochen her oder länger? (ungefähre Inkubationszeit von den verschiedenen Plasmodienarten)
Nein, nicht länger, überlegt kurz, also ungefähr 2 Wochen. Was vermuten sie?
(Malaria)
Es ist die Malaria, was ist das, was hat man da im Blut?
(Malaria erzählt, nicht alles saß felsenfest, aber genug, um Frau G. zufriedenzustel-len, ich erwähnte u.a. Hämolyse, die Leber, den dicken Tropfen sowie Behand-lungsverbot, §7 und nichtnamentliche Meldepflicht für Labore, Eva hatte uns ge-brieft, welche aus dem §7 wir auswendig lernen und erklären können müssen.)
Was ist ein Ikterus?
(kurzes Referat über Bilirubingrenzwerte, Skleren und Haut)
Frau G unterbricht: Es gibt ja Unterschiede beim Ikterus, nicht jeder ist gleich, ... so von der Entstehung her... !? ........ Auffordernder Blick in meine Richtung.
(Prä-, Intra- und Posthepatisch erklärt mit je einem Beispiel)

Nächster Fall:
Tochter kommt mit ihrer 70-jährigen Mutter zu Ihnen in die Praxis, Mutter sei seit 2 Monaten zurückgezogen und wirke so unbeteiligt und traurig, sie sei sonst immer so interessiert und lebensfroh gewesen. Sie habe auch etwas zugenommen in der Zeit. Was kann das sein?
(DD begonnen mit Fragen nach möglichem Notfall, war wieder keiner! Demenz, Depression, Parkinson...)
Frau G. unterbricht: „Ja, nun, die sieht auch so vernachlässigt aus, die Haare so fisselig... Was kann denn eine Frau in dem Alter noch haben?“
(Ich bin verwirrt, habe ein paar Extrasystolen. Was will sie hören? Depression reicht ihr offensichtlich nicht...)
Gehen Sie mal weg von der Psyche, die hat was Übliches in dem Alter.
(An der Stelle hab ich dann in die Runde geschimpft, wie nervig diese Adrenalin-Überdosis sei, dass man dann einfach nicht mehr auf alle Schubladen da oben Zugriff habe. Jetzt müsse ich mal laut denken. Hab mich dann rückbesonnen an das DD Schema von Eva, landete irgendwie beim endokrinen System, setzte eine Testbombe und dann war es die Hypothyreose.)
Hypothyreose: Was ist das und was passiert da? Was hat man da noch für Sympto-me?
(Referat über Hypothyreose)
Danke, das wars von mir.

Frau H, HP:
Wollen Sie erst vielleicht noch was trinken?
(Wow, das fand ich nett, mein Sympathikus hatte tatsächlich für einen trockenen Mund gesorgt, ich nahm also dankend an.)
Sie dürfen ruhig weitererzählen, dass wir hier nette Prüfer in Hannover sind.
Frau H. kam noch mal zurück auf Demenz: Welche Haupt-Formen kennen Sie?
(YES! Darüber hatte ich vor 20 Jahren meine Diplomarbeit geschrieben, das war wohl ein Geschenk, denn das stand auch in meinem Lebenslauf. Ich tief Luft geholt und direkt mal ein paar epidemiologische Zahlen dazugepackt – auch wieder ein Tipp von Eva, dass man sich ein paar wenige aber wichtige Zahlen merkt und dann an entscheidenden Stellen Punkten kann, so dass die Prüfer merken, man hat nicht nur oberflächliches Wissen, dann fragen sie möglicherweise von sich aus nicht so furchtbare Details in Bereichen, die man gerade nicht parat hat.)
Frau H. unterbricht mich bald.
(ich: ach. Schade.)
alle lachen.
Ich weiß, dass Sie dazu gearbeitet haben!
Aber jetzt will ich noch auf den Fall von eben zurückkommen: Hypothyreose. Was haben Sie da für einen Blutdruck?
(tendenziell niedriger Blutdruck und schwacher Puls)
Wollte unbedingt auf „Bradykardie“ raus.
(Den Begriff brachte ich nicht raus, weil ich dachte, das bei Frau G. schon erwähnt zu haben, da war ich dann ganz verwirrt und dachte, wer weiß was vergessen zu haben und vielleicht völlig auf dem falschen Dampfer zu sein.)
Also – wie zu einem Vorschulkind – der Puls kann zu hooooch oder zu niiiiiedrig sein.
(Ich stottere, „Gott, jetzt haben sie mich kalt erwischt!“)
Eben haben sie ja schon erwähnt, dass bei der Hypothyreose alles verlangsamt und runtergefahren ist. Alsooooo....?
(ähhh, langsamer Puls)
RICHTIG.
Diese Patientin sitzt jetzt plötzlich so vor ihnen (macht einen feinschlägigen Tremor mit der Hand vor) und hat einen Puls von 90. Was ist da passiert?
(Hier war ich echt von der Rolle, habe was von Hypophysenvorderlappen und STH erzählt, stotterte wieder, nein, nicht STH...)
Lächelt – sie müssen nur die Buchstaben verdrehen.
(Man soll nicht glauben, wie viele verschiedene Möglichkeiten es plötzlich für ein Stress-Hormon-verseuchtes Gehirn gibt, 3 Buchstaben in eine neue Reihenfolge zu bringen – die Buchstaben purzeln nur wild vor den Augen rum! – Irgendwann fiel mir zum Glück auch die Variante TSH ein.)
Es ist viel einfacher, denken sie ganz einfach!
(Haha! Das ist genau mein Problem gerade. Wollte dann die anfängliche Hyperthy-reose beim Hashimoto erklären und dass es manchmal im Verlauf Bluthochdruck-krisen gibt - oder rausfinden, ob die Frau irgendeine Schocksymptomatik habe.)
NEIN, gaaaanz einfach. Die nimmt doch auch Medikamente.
(Ach so, ja, Schilddrüsenhormone!)
Welche Schilddrüsenhormone gibt man? Es gibt ja allerlei.
(Ich war noch nicht wieder ganz da. Musste raten: T4)
Ja, L-Thyroxin. Und. Was ist jetzt? Warum zittert der die Hand?
(stotter: „...z... zu...“)
Fiel mir ins Wort: genau, die hat zu viel genommen.

Nächstes Fallbeispiel:
Frau kommt mit 16-jähriger Tochter, sie sitzt teilnahmslos und zusammengesunken im Hintergrund, offensichtlich nicht gerne mitgekommen, wie Jugendliche nun mal so sind, sie sieht ansonsten körperlich normal aus, die Mutter hat sie hergebracht, weil die Tochter gestern solche Magenschmerzen hatte und sich mehrmals überge-ben hat. Sie wollte das jetzt abklären.
Fall für Sie, was tun Sie?
(Anamnesefragen: Notfall war es nicht. Anorexia nervosa auch nicht. Bauch abhö-ren lassen wollte sie nicht im Beisein der Mutter. Mutter rausgeschickt.)
Frau H: Jetzt entspannt sich die Tochter etwas und öffnet sich Ihnen: Sie habe ges-tern eine Krise gehabt, sei verzweifelt gewesen und habe dann halt eine Packung Kopfschmerztabletten von ihrer Mutter gegessen, die Mutter leide unter Migräne. Die Tochter kennt den Namen der Tabletten nicht, aber versichert, dass heute alles wieder gut sei und Sie sich auf KEINEN Fall Sorgen um sie machen sollen.
Was tun sie jetzt?
(Frage nach Vigilanz etc. – ist weiterhin kein Notfall erkennbar. Wie viel genau hat sie genommen? 10 Tabletten, ganze Packung. Sie weiß wirklich nicht, was es für ein Mittel ist?)
Nein, die Tochter weiß das Mittel wirklich nicht.
(Ok. Dann müssen wir die Mutter dazu befragen.)
Mutter wird auf meine Bitte wieder reingeholt.
Es stellt sich raus, dass es Paracetamol gewesen ist.
(wie viel mg?)
500mg.
(112 anrufen)
Warum 112?
(Vergiftung + Suizidal., evtl. kann sich akutes Abdomen bilden, Ileus o.ä.)
Das wollte Frau H. nicht hören.
Was weiß man von Paracetamol?
(Mist, Medikamente waren meine Schwachstelle, hatte ich einen Tag vor der Prü-fung zwar mit Eva wiederholt, aber Paracetamol hatten wir übersprungen. Ich also geraten: geht auf Leber und Niere.)
Ja was jetzt? Leber oder Niere?
(Schwitz. Ich rate: Niere.)
Nein. Leber. Und was für ein verschreibungspflichtiges Mittel gibt die Schulmedizin bei Lebervergiftung?
(Ich weiß es nicht.)
N-Acethylcystein. ACC.
(Ach so.)
Und welches nicht-verschreibungspflichtige Mittel könnten Sie schon mal geben zur Entgiftung? Das haben viele als Hausmittel da.
(ich: Schulterzucken.)
Ist dunkel.
(Kohletabletten)
Ja.
Nächster Fall:
22-jährige Frau kommt zu Ihnen, Studentin, sie hat einen Leistungsknick seit 2 Wo-chen, sie hat Magenschmerzen, Kopfschmerzen, sie möchte das jetzt abklären, sie kann nämlich nicht mehr so Sport machen wie sonst. Darüber ist sie sehr unzufrie-den mit sich.
(Notfallfragen, kein Notfall. Gewicht und Fragen zur Essstörung (Anorexia nervosa etc.)? Nein. Bauchgeräusche ohne Befund. Kein Fieber, kein Nix. Dann unterbrach ich, schaute Frau H tief an und fragte: „Darf ich Ihnen eine ganz intime Frage stel-len?“)
Ja.
(„Kann es sein, dass Sie schwanger sind?“)
„Hhhhhhhhh, oh wei! Hoffentlich nicht!“
(„Wann hatten Sie denn das letzte Mal Ihre Tage?“)
Sie: „Vor 4 Wochen hatte ich die letzte Regelblutung. Hilfe! Kann man testen, ob ich schwanger bin?“
(Ja...)
Sie aufgeregt dazwischen: „WIE DENN?“
(Mit ruhigem Ton was über HCG erzählt und dass ich den Test auch da hätte und sie den gleich hier machen könnte, ob sie denn bereit wäre, den jetzt zu machen?)
Der Test ist positiv. Was machen Sie jetzt?
(Die Patientin in ihrem Schrecken auffangen, sie dann an den Frauenarzt verwei-sen für die entsprechenden Untersuchungen und fachärztliche Betreuung.)
Ob ich sie denn trotzdem behandeln dürfe.
(Grundsätzlich ja, aber nicht, was die Schwangerschaft im Kern betrifft, das würde ich aus Sorgfaltspflicht abgeben, da ich in dem Bereich nicht aus- oder fortgebildet bin.)
Dieselbe Frau kommt in der 22. Schwangerschafts-Woche wieder zu Ihnen und freut sich jetzt auf das Kind, klagt aber über Kopfschmerzen.
(Darf ich Blutdruck und Puls nehmen?)
160/90, Puls 70
(Hier denke ich an eine mögliche Präeklampsie.)
Was könnten Sie noch prüfen?
(Eiweiße im Urin auf dem Harnstick)
Harn-Stick ist knatschgrün, was machen sie jetzt?
(Ich schicke sie zum Arzt mit Verdacht auf Präeeklampsie.)
Kann sie nächste Woche irgendwann zum Arzt - oder ...?
(Nein, da muss sie sofort hin. Es ist zwar kein akuter Notfall, aber es muss sofort eingegriffen werden, weil es ein Notfall werden kann.)
Was macht die Schulmedizin?
(Blutdruck einstellen mit einem für die Schwangerschaft verträglichen Mittel)
„... und Flüssigkeitsbilanzierung. Danke, das wars.“

Ärztin:
Zu Ihnen kommt...
(Ich unterbreche sie: darf ich eine Trinkpause haben?)
Sie in mütterlichem Ton: „Ja natürlich!“ wartet vergnügt. „Man trocknet ja ganz schön aus dabei.“
(ok – weiter)
Zu Ihnen kommt eine Frau, 54 Jahre, Mamma-Ca-Diagnose, schulmedizinisch muss alles gemacht werden, das ist auch schon losgegangen: Chemo, Bestrah-lung, Mastektomie, sie völlig aufgelöst: „Was ist jetzt mit meinen HAAREN? Verliere ich die? Auf jeden Fall oder vielleicht nicht? Was gibt es für Alternativen?“
(Ich erkläre die Wirkweise von Zytostatika und warum die Haare ausfallen und dass das unvermeidlich ist. Und wie wichtig die schulmedizinische Behandlung ist usw. Dass aber die Krankenkassen hochqualitative Perücken finanzieren, die heutzuta-ge wirklich super aussehen können etc.)
„Welche Haare fallen denn aus, wirklich alle?“
(Ja, das ganze Kopfhaar, die Wimpern, die Augenbrauen...)
„Und kann man das nicht verhindern?“
(nein)
Und wann fallen die aus? Hab ich noch Zeit, mir eine Echthaarperücke machen zu lassen?
(Die fallen sehr schnell und bald aus, ich kann ihnen aber nicht die genaue Tages-zahl nennen.)
Aha, und kann ich das nicht hinauszögern? Was für Methoden gibt es denn da?
(Ich frage mich, was die Ärztin von mir will – oder will sie einfach nur die letzten Prü-fungsminuten füllen und mir einen Gefallen tun? Eine Ernährung mit vielen Anti-Oxidantien wäre kontraindiziert, weil das die Wirkung der Zytostatika signifikant vermindern kann. Ich antworte: „Das weiß ich ehrlich gesagt nicht.“)
Man setzt sich eine Haube mit Eiswürfeln auf den Kopf, das vermindert die Durch-blutung und verzögert so den Haarausfall etwas.
(Ach was.)
Sie, wieder die aufgelöste Patientin mimend: „Ja, aber DIE HAARE! Fallen die alle aus? Auch unter den Achseln und die Schamhaare?“
(Ich etwas konsterniert: „Äh, also, ...die Schamhaare? Öhm...“)
„Da fällt alles aus!“

Nächster Fall:
Kommt eine Mutter mit ihrer 2,5-jährigen Tochter zu Ihnen, weil sie in der Nacht et-was gefiebert hätte und ganz laut geschrien, die Tochter sähe verquollen und ver-heult aus und fasst sich immer so hier hin (Ärztin fasst sich an die Wange auf Höhe der Ohrspeicheldrüse). In den Tagen davor habe sie auch schon mal Fieber gehabt, sich bei ihren Geschwistern angesteckt, sei aber nicht schlimm gewesen, das Fie-ber sei nach ein paar Tagen runtergegangen und jetzt aber in der Nacht wiederge-kommen.
(Anamnese begonnen: Notfall, Epiglottitis ist es nicht, geimpft ist sie vollständig, mhh, also kein Mumps, im Rachen hinten sieht man leichte Rötung, sonst nichts, kein Exanthem, übergeben hat sich die Kleine noch. Magengeräusche ok, Fieber 38,7°C.
Puh, hier hatte ich wieder so viele Optionen offen, kam ins Stocken.)
Was haben sie denn noch nicht untersucht, eins haben sie noch gar nicht unter-sucht? Ärztin drückt sich beiläufig auf den Tragus.
(Ups. Dann schau ich mal mit dem Otoskop in die Ohren.)
Schon wenn Sie sich dem Ohr nähern, zuckt die Kleine zusammen, das tue sofort weh. Sie sehen gelben Eiter hinter einem sehr stark nach außen vorgewölbten Trommelfell.
(Otitis Media, dann rufe ich jetzt 112 – Ich wollte doch noch einen Notfall erken-nen...)
Böser Blick der Ärztin: bei einer Otitis Media?
(Ich will doch nicht, dass der Kleinen das Trommelfell reißt und ich weiß nicht, wel-cher Erreger dahintersteckt, ob ich überhaupt behandeln darf und ob nicht eine ge-fährliche Komplikation zu Wege ist, die auf die Meningen oder das Gehirn geht, sie ist doch erst 2,5 Jahre alt!)
Also wenn für jeden mit einer Mittelohrentzündung der Krankenwagen ausrücken müsste... Außerdem wenn der das Trommelfell reißt, wird sie große Erleichterung von den starken Schmerzen haben.
(Ja, ich hatte auch früher öfter Mittelohrentzündung und war deswegen nie im Krankenhaus. Also kein Notfall, sondern gut beobachten, wie es sich entwickelt.)
(Ärztin zufrieden)
Welches Hausmittel gibt es bei Otitis Media?
(Zwiebel in die Wangentaschen)
Genau, oder Zwiebelwasser in die Ohren träufeln.
Noch ein kleiner Fall:
Frau kommt mit ihrem Mann in die Praxis, er Ende 50, hat seit einiger Zeit Schmer-zen im linken Unterbauch, kolikartige Schmerzen, schon länger Schwierigkeiten mit der Verdauung, jetzt eher wie Durchfall.
(Kleine DD wie üblich, Anamnese, Notfall ist es nicht. Verdacht auf Divertikulitis.)
Was ist das? Sie zeit mir ein Bild mit 3 schematisch gezeichneten Darmwänden: Pseudodivertikel / Divertikel / gesunde Darmwand.
(Ich kann den Unterschied zwischen Pseudodivertikeln und Divertikeln nicht erklä-ren.)
Dann erklären Sie den Aufbau der Darmwand.
(Ich bin aber echt schon alle in der Birne, und sie hat mich dann bald erlöst.)

Prüfung abgeschlossen.

Ich durfte raus, wurde 2 Min. später reingerufen.

Vorsitzender:
„Wir sind richtig stolz auf Sie. Sie haben das so schön gemacht, aufmerksam die Fälle gelöst ganz ohne Notizen. Sie sollten auch stolz auf sich sein. Die Leute bei Ihnen im Dorf können froh sein, dass sie jetzt einen so tollen Heilpraktiker haben.“
HP:
„Wir haben gesehen, Sie werden nächste Woche 40, dann können Sie ja jetzt dop-pelt feiern.“
Ärztin:
„Wo genau liegt denn das Dorf, (...) Ach, das ist ja dann nicht weit von Hamburg ent-fernt. Meine Tochter lebt in Hamburg, wenn die mal einen HP braucht, werde ich ihr Sie empfehlen.“
Ich: „Vielen Dank.“ – Draußen hatten mein Mann und unser Sohn auf mich gewar-tet, da kamen dann die Tränchen. Ohne Rücksicht und Verständnis von Freunden und Familie sind die Lernjahre wohl kaum zu schaffen.

Danke, vor allem an meine bombastisch-ober-affengeile Lerngruppe. Ihr wart und seid der Hammer.
Viel Glück allen!
Felix Kremer

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HP Annette Di Fausto
Inhaberin und Dozentin bei e-Vidia
Schulleitung und technische Verwaltung
Mail an annette@e-vidia-forum.de
Website: www.e-vidia.de

zuletzt bearbeitet 06.05.2019 15:56 | nach oben springen



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