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#1

Anamnese

in Differenzialdiagnose 20.04.2020 22:33
von j007 • 40 Beiträge | 52 Punkte

ANAMNESE

oft merke ich am zusammentragen der Differentialdiagnosen, wie schwer mir manchmal noch eine SYSTEMATISCHE Anamnese, bei der nichts verloren geht, noch schwer fällt – vor allem natürlich bei Themen, die man nicht so super drauf hat wie vielleicht andere

wie geht ihr vor?
Was habt ihr für „geheimrezepte“?

Die sache mit der Eselsbrücke über die Anfangsbuchstaben ANAMNESE (Aktuelles Sympton, Nebensymtome, Allgemeinbefinden, Medikamente, Neigung, Erkrankungen, Sippe,Essen) finde ich ja ganz nett, aber doch sehr dünn!

Ich gehe momentan gern so vor:

aktuelle Beschwerden/Symptom
→ mit W-fragen ausleuchten: Wie? Wann? Seit wann? Wie oft? Wie lang? Was hilft/verschlechtert? Was ist schon abgeklärt (allgemein, bildgebend, Labor)?
→ Begleitsymptome → evtl. wieder mit Wie fragen abklären

dann entwickelt man ja doch meist ein Gefühl für Leitsymptome, die den Organsystemen bzw. -Schäden zugeordnet sind

→ wenn man ein Organ (oder auch mehrer im Zusammenhang im starken Verdacht hat) kann dann ja auch nach Leitsymptomen konkreter Erkrankungen gefragt werden

dann Untersuchung (Inspektion, Palpation, Perkussion, Auskultation, Funktionsprüfung)


Vermutet man einen Notfall, sollte man natürlich „schneller schalten“
Hinweise für ein akutes Geschehen fallen mir ein:
plötzlicher Beginn, rasche Zunahme der Beschwerden, Entgleisung bekannter Symptome

und dann natürlich Notfallsymptome (nach Organsystemen):
Gehirn & Nervensystem: neurologische Ausfälle, Bewusstlosigkeit, Meningismus, stärkste Schmerzen, Kompressionssyndrom
Auge:
Ohr:
Schilddrüse:
Atemwege: Atemstillstand, Aspiration, Dyspnoe
Herz- Kreislauf: Kreislaufstillstand, Herzrhytmusstörungen, Zyanose, hypertensive Entgleisung
Ösophagus: Blutung
Magen:
Pankreas:
Leber:
Darm: akutes Abdomen mit starken Schmerzen, Ileus mit „Totenstille“
Niere + Harnwege: (Anurie, Harnverhalt)
Geschlechtsorgane: starke Schmerzen bei Hodentorsion, z.B. Eileiterschwangerschaft

schwerere Traumata


was fällt euch noch ein?
Wie geht ihr vor?

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#2

RE: Anamnese

in Differenzialdiagnose 21.04.2020 09:03
von HP Annette • 1.073 Beiträge | 2365 Punkte

Das ist natürlich super zusammengetragen für die mündliche Prüfung, denn du deckst doch sehr ausführlich alles ab, um als HP und für den Patienten auf der sicheren Seite zu stehen, Behandlungsverbote und Sorgfaltspflicht beachtend.

Da gibt es keine Geheimrezepte.

Prima vista, Anamnese und IPPAF - muss alles sein.

Mir fehlt hier als Homöopathin der Spontanbericht (Schilderung der Beschwerden, zunächst ohne die W-Fragen, damit ich den Patienten an sich wahrnehme)
Danach W-Fragen und bei chronischen Geschehen eine Kopf-zu Fuß Befragung.

Das ist aber für die Prüfung tatsächlich nur in sofern relevant, als du auch als angehende HP schon eine Idee haben solltest was deine Therapierichtung sein wird.

Bei Notfall entfällt das natürlich, da muss ich 112 wählen und tun was ich kann, um den Patienten im Rahmen meiner Möglichkeiten zu versorgen bis der Notarzt kommt.


HP Annette Di Fausto
Inhaberin und Dozentin bei e-Vidia
Schulleitung und technische Verwaltung
Mail an annette@e-vidia-forum.de
Website: www.e-vidia.de

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