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Bindegewebsmassage nach E. Dicke

in Manuelle Therapien 14.07.2018 17:27
von HP Annette • 1.073 Beiträge | 2365 Punkte

Die Bindegewebsmassage nach E. Dicke

Bevor ich mich über die Entwicklung dieser Therapieform und ihre Anwendung am Patienten auslasse, möchte ich das ihr wisst wie die Begründerin darüber dachte.

Es folgt ein kleiner Auszug aus dem Lehrbuch der Bindegewebsmassage von R. Schiffter und E. Harms herausgegeben vom Thime-Verlag. Ein sehr gutes Buch, welches die neuronalen Abläufe aus moderner Sicht beleuchtet.

Zitat Elisabeth Dicke´s über die empirische Entwicklung der BGM
"Die Behandlungsweise einer Massage reflektorischer Zonen im Bindegewebe wurde von mir bei eigener Krankheit gefunden. 1929 litt ich an schweren Durchblutungsstörungen des rechten Beines. Das Bein war eiskalt, die Färbung grauweiß, die Zehen waren wie von Ringen eingeschnürt, sie standen unmittelbar vor einer Nekrose. Die Arteria dorsalis pedis war nicht mehr fühlbar. Man sprach ärztlicherseits zu mir von der Notwendigkeit einer Amputation als der letzten Möglichkeit einer Behandlung.

Unter diesen bedrückenden Aussichten versuchte ich , nach fünf Monate langem Liegen, mir selbst eine Erleichterung der begleitenden heftigen Rückenschmerzen zu verschaffen. Seit zwei Jahren war ich als Krankengymnastin tätig. Ich tastete aus der Seitenlage über Kreuzbein und Beckenkamm ein verdichtetes infiltriertes Gewebe und eine gegenüber links erhöhte Spannung der Haut und der Unterhautpartien. Ich versuchte, die Spannung durch ziehende Striche zu verteilen. An diesen Stellen bestand eine Überempfindlichkeit, das einfache Streichen mit der Fingerkuppe bewirkte große Schmerzhaftigkeit. Die Spannung wich jedoch allmählich; die Rückenschmerzen schwanden unter den lösenden Strichen zusehends, ein starkes Wärmegefühl setzte ein. Nach einigen Versuchen spürte ich anhaltende Linderung der Beschwerden.

Es setzte nun ein Kribbeln und Stechen im kranken Bein bis zur Sohle ein, abwechselnd mit Wärmewellen. Das Bein besserte sich stetig. Danach bezog ich auch die Regionen über dem rechten Trochanter und dem seitlichen Oberschenkel - Tractus iliotibialis - in die Strichführung ein. Dort bestand eine auffallende Verhaftung der Haut und des Unterhautgewebes. Nach dieser Behandlung wurden die Venen des Oberschenkels wieder sichtbar, sie füllten sich spontan mit Blut.

Im Verlaufe eines Vierteljahres bildeten sich die schweren Krankheitserscheinungen vollkommen zurück. Die Behandlung wurde über längere Zeit von einer Kollegin fortgeführt. Meine Tätigkeit als Krankengymnastin konnte ich nach einem Jahr wieder voll ausüben."

Ob sich wirklich alles so begeben hat und was davon dichterisches Beiwerk ist können wir heuten nicht mehr nachhalten, aber vielleicht hilft dieses Forum dabei Erfahrungen zusammeln und auszutauschen :)

Also wenn es jemanden geben sollte der mit der BGM ebenfalls Erfahrungen hat, der möge sich auf jeden Fall beteiligen.

Gruß
Mike


HP Annette Di Fausto
Inhaberin und Dozentin bei e-Vidia
Schulleitung und technische Verwaltung
Mail an annette@e-vidia-forum.de
Website: www.e-vidia.de

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