Röteln sind besonders für Schwangere, bzw den Embrio gefährlich!
Die in der Regel harmlose Erkrankung mit Exanthem-Bildung durch das Röteln-Virus,kann eine hohe Gefährdung von Embryo und Fetus insbesondere während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate bei mütterlicher Erkrankung (Rötelnembryofetopathie)darstellen.
Diagnostiziert wird klinisch und durch Laboruntersuchungen.
Eine aktive Immunisierung gemäß Impfkalender ist empfohlen. Standardimpfung
Aktive Immunisierung mit parenteral angewendetem Lebendimpfstoff aus vermehrungsfähigen, virulenzabgeschwächten Röteln-Viren, Stamm Wistar, auf Human-Diploidzellen gezüchtet (HDC-Impfstoff):
Indikationsimpfung u. a. bei ungeimpften Frauen oder Frauen mit unklarem Impfstatus im gebärfähigen Alter und bei einmal geimpften Frauen im gebärfähigen Alter oder bei potenzieller beruflicher Exposition und unzureichendem Impfschutz.
bei pränataler Infektion im 1. Trimenon:
Abort oder Embryopathie: (klassische Trias: Herzfehler, Innenohrschwerhörigkeit und Katarakt)
später Embryofetopathie und Frühgeburt, zusätzlich mit Blutbildungsstörungen, Immundefekt und Entzündungen innerer Organe (Rötelnembryofetopathie)
oft auch zunächst unauffällige Entwicklung des Neugeborenen, teilweise mit unspezifischen Verhaltensauffälligkeiten oder Gedeihstörung mit späterer Entwicklung der Komplikationen
cave: infizierte Neugeborene sind bis in das 2. Lebensjahr hochinfektiös.
bei postnataler Infektion eines Neugeborenen:
selten thrombozytopenische Purpura, Enzephalitis
progressive Rötelnpanenzephalitis (in Einzelfällen mit Latenz von Jahrzehnten) mit Myoklonien, epileptischen Anfällen, zerebellarer Ataxie und schlechter Prognose; vermutlich Form der Slow-Virus-Infektionen
Weitere Komplikationen:
Seltene (jedoch mit zunehmendem Lebensalter der erkrankten Person häufigere) Komplikationen sind z.B.
Bronchitis, Angina, Otitis media, Bronchopneumonie,eine Myo- und Perikarditis, Thrombozytopenie oder Enzephalitis.
Durch die Thrombozytopenie können Purpura und Hämorrhagien entstehen.