Achtung immer Notfall, da Gefahr für Mutter und Kind besteht!
Praeklampsie, eine mögliche Vorstufe der Eklampsie, tritt in der SS auf meist im letzten Trimenon auf und ist durch Hypertonie, Proteinurie gekennzeichnet.
Hierbei werden oft alle mütterlichen Organsysteme betroffen.
Eine veraltete Bezeichnung ist die EPH-Gestose, die zusätzlich noch Ödeme aufweist.
Kardinalsymptome
Hypertonie (> 140/90 mmHg bzw. Anstieg um 30 mmHg systolisch und 15 mmHg diastolisch)
Proteinurie (> 0,3 g/d im 24-Stunden-Sammelurin)
Eine schwere Praeklampsie liegt vor bei
Hypertonie > 170/110 mmHg
Proteinurie > 5 g/d
Nierenfunktionsstörung: Serumkreatinin > 0,9 g/l oder Oligurie < 500 ml/d. Als wichtiger Verlaufsparameter zur Beurteilung der Nierenbeteiligung dient die Serumkonzentration der Harnsäure. Ein übermäßiger Anstieg (> 6 mg/dl) ist ein ungünstiges Zeichen.
Leberbeteiligung: Oberbauchschmerz, ALAT und ASAT erhöht
Lungenödem mit Dyspnoe und Zyanose
Hämolyse
Thrombozytopenie
Neurologische Symptome: Kopfschmerz, Sehstörungen
Wachstumsstörung des Kindes (IUGR)
Bei der Eklampsie weist die Schwangere tonisch-klonische Krampfanfälle auf. Die Eklampsie ist eine akute Komplikation der schweren Praeklampsie.
Wobei sich die Eklampsie auch ohne besondere Symptome der Praeklampsie entwickeln kann.
Leitsymptom der Eklampsie
tonisch-klonische Krämpfe, die mit oder ohne Bewusstseinsverlust auftreten.
Im Vorfeld können Nausea und Erbrechen, ein deutlicher Blutdruckanstieg, starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Verwirrtheit sowie andere neurologische Symptome auftreten (s. Praeklampsie).
HELLP-SYNDROM
Hämolyse (H)
Erhöhung der Leberenzyme (EL= Elevated liver enzymes)
Thrombozytopenie (LP= low platelet count)
Bei dieser schwerwiegenden Komplikation der Praeklampsie kommt es zu rechsseitigen Bauchschmerzen durch den Leberkapselschmerz, starker Übelkeit und neurologischen Symptomen wie Augenflimmern, Doppelbildern und erhöhter Lichtempfindlichkeit.
30% der Eklampsie-Patientinnen entwickeln zusätzlich ein HELLP-Syndrom, das mit Leberruptur, Gehirnblutung, akutem Nierenversagen (ANV), vorzeitiger Plazentalösung (Abruptio placentae), disseminierter intravasale Gerinnung (DIC), Lungenödem und Netzhautablösung einhergehen kann.
Labor
Hämoglobin und Haptoglobin sind erniedrigt, Bilirubin ist erhöht
GOT, GPT, LDH und D-Dimer sind erhöht
Thrombozyten < 100.000/μl
keine Hypoglykämie (Differenzialdiagnose Schwangerschaftsfettleber)
CRP-Anstieg vor Beginn der Symptome möglich