Pica - Lateinisch von Elster,
Pikazismus bezeichnete ursprünglich von den seltsamen Anwandlungen der Schwangeren bzgl. ihres Essverhaltens.
Das Pica-Syndrom bezeichnet eine qualitative Essstörung, bei der
ungenießbare Substanzen oder Gegenstände (z.B. Steine, Kalk, Abfälle, Kot, Staub) verzehrt werden. Selten auftretend, aber dann meist bei Kindern mit geistigen Behinderungen, auch bei extrem vernachlässigten Kindern.
Es gibt verschiedene Erklärungsansätze
- Kinder aus Familien mit multiplen Belastungsfaktoren (Streitigkeiten der Eltern, Alkoholismus, Missbrauch, Kriminalität).
- psychoanalytisch: Störung der oralen Phase?
- ernährungstheoretisch: Mineralstoffmangel? Verzehr von Substanzen, die genau das fehlende Mineral ersetzen
DD andere psychische Erkrankungen wie Schizophrenie, Kleine-Levin-Syndrom, Autismus
Achtung - hohes Risiko, gerade bei Kindern!
Vergiftungen
Verätzungen
Verletzungen des Verdauungstraktes
Ileus
Unterernährung, Fehlernährung, Vitaminmangel
Obstipation
Infektionen (z.B. Toxoplasmose, Toxocariasis)
Nausea und Emesis
Eine Therapie benötigt meist sehr viel Zeit und Geduld, da vorwiegend Verhaltensherapeutisch gearbeitet wird, jedoch die Eltern ebenso therapeutisch und beratend bzgl. ihrer Aufsichts-und Fürsorgepflicht einbezogen werden müssen, gerade auch auf die Gefährdung ihres Kindes vorbereitet sein sollten, um im Vergiftungsfall rasch und richtig handeln zu können. Notfall!